08.08.2017
Ärztehaus und seniorengerechtes Wohnen besichtigt

Es war mit rund 90 Teilnehmern eines der bestbesuchtesten Kreistreffen. Bürgermeister Alfred Holzner und Ortsvorsitzender Bernhard Popp hießen die Besucher aus Rottenburg und weiten Teilen des Landkreises Landshut herzlich willkommen.

Bürgermeister Alfred Holzner erläuterte, wie es zu der Entscheidung kam, dass die Stadt Rottenburg selbst ein Ärztehaus im Ortszentrum errichtet. "Das ist nur eine Möglichkeit und ein Versuch dem drohenden Ärztemangel der Zukunft entgegen zu wirken. Wenn es um die medizinische Versorgung der Bürger geht, werden die Gemeinden künftig noch sehr einfallsreich sein müssen."

Holzner dankte auch dem Stadtrat für den Weitblick und den Mut in dieser Entscheidung. Zwischenzeitlich sei das Ärztehaus voll belegt und es gibt weitere Anfragen. Neben der Geschäftsstelle der AOK, wird es eine hausärztliche Gemeinschaftspraxis, eine frauenärztliche Gemeinschaftspraxis und eine Hebammenpraxis geben. Ausgelöst durch dieses "Impulsprojekt Ärztehaus" wird im Anschluss ein weiteres Ärztehaus entstehen. Der Kaufvertrag konnte hierfür bereits abgeschlossen werden. Insgesamt erfährt der Ortskern dadurch eine deutliche Aufwertung. Dies war auch das Ziel, welches die Stadt Rottenburg mit der Entwicklung der "Alten Ziegelei" im Wesentlichen verfolgt.

Nachdem die Teilnehmer die vier Geschosse im Ärztehaus besichtigt hatten, ging es zum seniorengerechtem Wohnen, welches die Balk-Gruppe aus Vilsbiburg realisiert.

Herr Richard Balk erläuterte die Vorzüge dieses Projekts. "Wir errichten hier 37 Wohneinheiten mitten im Zentrum und doch ruhig gelegen. Sämtliche Wohnungen sind Richtung Süden ausgerichtet. Die Bezugsfertigkeit soll noch in diesem Jahr erfolgen. Die Nachhaltigkeit spielt bei dem Projekt ebenfalls eine besondere Rolle. Deshalb ist beispielsweise eine Stromtankstelle und eine PV-Anlage zur Eigenstromversorgung Standard. Und dass es einen "sozialen Hausmeister" gibt, der sich nicht um das Gebäude, sondern um die Nöte und Sorgen der Menschen kümmert, die dort leben, wertet das Projekt im Besonderen auf. Aufgrund des hohen Bedarfs planen wir bereits das gleiche Projekt unmittelbar daneben, so Herr Balk.

Außerdem soll am Gelände der "Alten Ziegelei" das Lebensmittelangebot im Ortskern verbessert und damit die Innenstadt gestärkt werden. Auch dies war ein Ergebnis aus der Bürgerbeteiligung, die im Zusammenhang mit der Rahmenplanung im Jahr 2015 durchgeführt wurde. Laut dem aktuellen Einzelhandelsgutachten beträgt die Kaufkraft im Ortskern selbst nur noch etwa 15 Prozent. Um mehr Frequenz in die Innenstadt zurück zu holen und die Einwohner, vor allem die weniger mobilen Senioren zu versorgen, ist im ehemaligen Ziegeleigelände auch ein Einzelhandelsquartier geplant. Hierzu laufen aktuell verschiedene Gespräche.

Insgesamt kann man mit der aktuellen Entwicklung am ehemaligen Ziegeleigelände mehr als zufrieden sein, so Holzner. Die Entwicklung dieses rund 70.000 Quadratmeter großen Areals ist ein Prozess der über Jahre geht. Wenn in wenigen Wochen die Erschließung des zentrumnahen Teils der "Alten Ziegelei" abgeschlossen ist, geht es mit der Herstellung der Wege und Parkflächen, die zum Verweilen einladen sollen, gleich weiter. Abschließend beantwortete Bürgermeister Alfred Holzner noch die Fragen der Besucher und bedankte sich für das rege Interesse.